Wednesday, 26.06.2019

Alte Bekannte: Madagaskar & Schils

Was für eine Freude! Gleich zwei Altbekannte wurden wieder gesichtet: Madagaskar und Schils. Beide wurden im St. Gallischen Calfeisental ausgewildert und nun konnten beide anfangs Juni von aufmerksamen Berggängern beobachtet, fotografiert und gefilmt werden. Dank der zugesandten Bilder und Videos konnten wir beide Tiere zweifelsfrei identifizieren, keine Selbstverständlichkeit, denn beide haben ihre gebleichten Federn schon vor einigen Jahren mit der ersten Mauser verloren. Damit bleiben nur die Fussringe als Markierung, die jedoch meist schlecht sichtbar sind, auf dem gesichteten Bildmaterial jedoch glücklicherweise gut zu erkennen waren.

Madagskar - erster Nachweis seit 5 Jahren

Das Männchen Madagaskar wurde im Jahr 2011 ausgewildert. Bis zum Oktober 2012 konnten wir seine Streifzüge durch den gesamten Alpenraum dank seines Satellitensenders sehr eng mitverfolgen. Nachdem der Sender sich gelöst hatte, wurde Madagaskar zuletzt am 22. Juni 2014 im Calfeisental gesichtet.

Am 4. Juni 2019 konnte Albert Malaun im Tirol zwei adulte Bartgeier beobachten, einer davon Madagaskar. Auf den Fotos sieht man, wie er Futter in den Füssen trägt und diese dabei so ausrichtet, dass die Ringe sichtbar sind. Madagaskar ist mit seinen nun acht Jahren im besten Alter, um erstmals Nachwuchs zu haben. Hoffentlich gelingt ihm dies bald, so dass wir von seinem Nachwuchs berichten können. 

Schils - Satellitendaten bestätigen Ringnachweis

Schils wurde drei Jahre nach Madagaskar im Calfeisental ausgewildert. Sein Sender liefert uns nach wie vor regelmässig Lokalisationsdaten. Eine Sichtung von ihm ist aber schon lange nicht mehr gelungen.

Alois Schmidig war am 9. Juni 2019 auf einer ornithologischen Exkursion bei Mürren, als er über längere Zeit einen adulten Bartgeier beobachten und durch das Fernrohr mehrere Videos von ihm machen konnte. Sie zeigen, wie Schils an einem Bein von einem Huftier herumzupft und deutlich sind dabei je ein grüner und ein silberner Ring an seinen Füssen zu erkennen. Diese Farbkombination identifziert diesen Vogel eindeutig als Schils. Und tatsächlich: Zur gleichen Zeit lokalisert der Sender Schils genau am Ort dieser Beobachtung.